Grössere und damit schwerere Autos sind immer noch im Kauftrend (Bsp. SUV). Dasselbe gilt für die Ausrüstung mit Allradantrieb. Autos werden mit mehr Komfort- und Sicherheitsausstattung immer schwerer. So wiegt ein durchschnittlicher Neuwagen inzwischen über 1600 kg. Pro 100 kg Zusatzgewicht verbraucht ein Personenwagen rund einen halben Liter mehr Treibstoff auf 100 Kilometer.
Dass der durchschnittliche Treibstoffverbrauch abnimmt, ist auch das Verdienst der Käuferinnen und Käufer von neuen Autos. Denn viele entscheiden sich für ein Fahrzeug der Energieeffizienz-Kategorien A oder B. Der Neuwagenkauf ist eine der wichtigsten Entscheidungen eines Haushalts bei der Frage, was er für die Umwelt tun möchte.
Mit dem AutoEnergieCheck können auch Besitzerinnen und Besitzer von älteren Autos zum Energiesparen beitragen.
Immer weniger CO2 schont das Klima
Mit dem Treibstoffverbrauch haben sich auch die CO2-Emissionen neuer Autos verringert: um rund einen Drittel in den letzten zwanzig Jahren. Derzeit liegt der durchschnittliche Wert im Fahrbetrieb bei rund 120 Gramm CO2 pro Kilometer.
Die Politik will, dass neu zugelassene Autos nur noch 95 (nach NEFZ) bzw. 118 Gramm CO2 (nach WLTP) pro gefahrenen Kilometer ausstossen. Dieser Zielwert gilt seit 2020 und wurde schrittweise eingeführt. Die Folge davon sind das Gesetz und die Verordnung über die CO2-Emissionen und entsprechende Sanktionen, wenn der Zielwert nicht erreicht werden sollte. Seit 2020 besteht auch ein Zielwert für leichte Nutzfahrzeuge, also zum Beispiel Lieferwagen. Dieser liegt bei 147 (NEFZ) bzw. 186 Gramm CO2 (WLTP).
Das einzelne Auto wird umweltfreundlicher
Entscheidend für diese Erfolge ist vor allem der technische Fortschritt, die Umstellung auf alternative Treibstoffe und die Verbreitung der Elektromobilität.
Allerdings ist die Sache nicht so einfach: Zwar stösst das einzelne Fahrzeug immer weniger CO2 aus. Weil aber die Bevölkerung wächst und immer mehr Menschen unterwegs sind, sinken der Gesamt-Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen nicht so schnell wie erwünscht – weltweit und in der Schweiz.
Das Thema Energieverbrauch bleibt aktuell
Der Energieverbrauch ist Dauerthema der politischen Debatte. Hauptgrund dafür sind die beschränkten Ressourcen nicht erneuerbarer Energie und die Klimaerwärmung. Letztere wird nach gängiger Meinung durch den CO2-Ausstoss mitverursacht. Eine wichtige Rolle in den Bemühungen um Energieeffizienz spielt die steigende weltweite Nachfrage nach Energie.
Energie sparen: Der Verkehr ist entscheidend
Bei den Bemühungen, Erdöl zu sparen, ist der Verkehr sehr wichtig.
Zu beachten ist dabei: Zwar haben Elektroautos und Plug-in-Hybride inzwischen ihren festen Platz in der Palette der Automodelle. Aber der Verbrennungsmotor wird auch in näherer Zukunft noch der mit Abstand häufigste Antrieb im bestehenden Fuhrpark sein. Unterstützt und kontinuierlich abgelöst wird er dabei immer häufiger durch einen oder mehrere Elektromotoren
Die Art der Motorisierung bestimmt neben dem Fahrzeuggewicht und den Abmessungen (Aerodynamik) in erster Linie die Höhe des Treibstoffverbrauchs und des CO2-Ausstosses.
Blick auf die Verbrauchs-Messung
Der vom Fahrzeughersteller angegebene Treibstoffverbrauch kann erheblich vom tatsächlichen Verbrauch abweichen. In Europa wendeten die Hersteller lange den Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) an, um Fahrzeuge miteinander vergleichen zu können. Ab 2020 wurde dann kontinuierlich der strengere und realitätsnähere WLTP (World Wide harmonized Light vehicles Test Procedure) eingeführt, der sich inzwischen als Standard etabliert hat.
Bei festgelegten Fahrzeugeinstellungen, Temperaturen, Geschwindigkeiten und Fahrdistanzen wird dabei auf dem Rollenprüfstand der Treibstoff- bzw. Energieverbrauch gemessen. In der Schweiz verfügen beispielsweise der TCS, die EMPA oder die Fachhochschule Biel über solche Prüfstände.
Unterschied zwischen Theorie und Praxis
Der früher nach NEFZ und heute nach WLTP ermittelte Normverbrauch entspricht selten dem Verbrauch im Alltagsverkehr. Ein Grund dafür ist, dass sich wegen des Mehrverkehrs in den Städten und Agglomerationen die Einsatzbedingungen der Fahrzeuge nicht ideal sind. Daher entspricht der genormte europäische Fahrzyklus kaum dem Fahrverhalten eines typischen automobilen Verkehrsteilnehmers.
Hinzu kommt, dass bei der Bestimmung des Normverbrauchs die immer zahlreicheren elektrischen Verbraucher und die Klimaanlage grösstenteils ausgeschaltet werden. Mit dieser Massnahme wird die Vergleichbarkeit der einzelnen Fahrzeuge sichergestellt. Im Alltag dürften diese Elemente aber meist in Betrieb sein.
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