Erneut kein Rückgang der Benzin- und Diesel-Emissionen

CO2-Statistik 2019

Erneut kein Rückgang der Benzin- und Diesel-Emissionen

7. Juli 2020 agvs-upsa.ch – Die CO2-Emissionen aus Treibstoffen (Benzin und Diesel) blieben 2019 gegenüber dem Vorjahr unverändert hoch. Zwar ist der Anteil an biogenen Treibstoffen und an Elektrofahrzeugen weiter angestiegen, es wurden jedoch erneut mehr Kilometer motorisiert zurückgelegt; dies in emissionsintensiveren Fahrzeugen. 


Bild: Istock

pd. Mit der jährlichen CO2-Statistik überprüft das Bundesamt für Umwelt (Bafu), wie sich die CO2-Emissionen aus Brenn- und Treibstoffen entwickeln. Damit die Jahre statistisch vergleichbar sind, wird der Einfluss des Winterwetters auf den Heizöl- und Gasverbrauch mittels der sogenannten Witterungsbereinigung rechnerisch ausgeglichen.

Aufgrund der wachsenden Verkehrsleistung (mehr gefahrene Kilometer) und der Zunahme an emissionsintensiven Personenwagen stagniert der CO2-Ausstoss aus Treibstoffen auf dem Vorjahreswert; er liegt 2,9 Prozent über dem Ausstoss von 1990. Dass die Emissionen nicht noch weiter angestiegen sind, ist vor allem dem seit mehreren Jahren zunehmenden Einsatz biogener Treibstoffe sowie dem wachsenden Anteil der Elektromobilität am Strassenverkehr geschuldet. Der Anteil biogener Treibstoffe am gesamten Treibstoffverbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig angestiegen und lag 2019 bei 3,5 Prozent.

Die Importeure fossiler Treibstoffe müssen einen Teil der CO2-Emissionen aus Treibstoffen mit Emissionsverminderungen innerhalb der Schweiz kompensieren. Im Jahr 2020 beträgt der Anteil 10 Prozent. Die Beimischung biogener Treibstoffe kann als Kompensationsmassnahme angerechnet werden.

Weiterer Rückgang der Emissionen aus Brennstoffen
Die Emissionen aus Brennstoffen sind witterungsbereinigt 2019 erneut zurückgegangen. Gegenüber 1990 lagen diese Emissionen um 29,9 Prozent tiefer, die Verminderung gegenüber dem Vorjahr betrug 2,5 Prozent. Auch ohne Witterungsbereinigung ergab sich 2019 eine geringfügige Abnahme gegenüber dem Vorjahr, trotz den im Vergleich zu 2018 kälteren Wintermonaten. Die Abnahme ist grösstenteils auf die bessere Energieeffizienz von Gebäuden und den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien beim Heizen zurückzuführen. Der starke Einfluss der Wintertemperaturen auf die Emissionen zeigt, dass die Gebäude in der Schweiz (verantwortlich für rund drei Viertel des CO2-Ausstosses aus Brennstoffen) noch immer grösstenteils mit fossilem Öl oder Gas beheizt werden. Zur Erreichung der Klimaziele des Übereinkommens von Paris ist eine Abnahme der fossilen Energien notwendig.
 
Witterungsbereinigung der Emissionen
Bei der Witterungsbereinigung wird der Einfluss der von Jahr zu Jahr unterschiedlich kalten Wintermonate auf den Mehr- oder Minderverbrauch an Heizenergie bestimmt und auf eine durchschnittliche Witterung umgerechnet. Als Mass werden einerseits die sogenannten Heizgradtage (Tage, an denen die Temperatur unter 12 Grad Celsius bleibt) und andererseits die Sonneneinstrahlung während der Wintermonate (für gut isolierte Häuser eine wichtige Bestimmungsgrösse des Brennstoffverbrauchs) verwendet. Die Methode der Witterungsbereinigung in der CO2-Statistik entspricht derjenigen der Gesamtenergiestatistik des BFE.
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